Erfolgreich als Schlafcoach: Über Schlaf, Familie & Selbstständigkeit (mit Astrid Steindl)

Astrid Steindl ist MedUni-zertifizierter Schlafcoach und unterstützt Familien auf dem Weg zu erholsamen Nächten. Im Interview erzählt sie, wie sie durch eigene Erfahrungen zu ihrem Beruf fand, wie sie Eltern begleitet – und wie sie dabei selbst die Balance zwischen Beruf und Familie hält.

Erfolgreich als Schlafcoach (mit Astrid Steindl)

Schlafstrategien für kleine TräumerInnen

Astrid Steindl ist MedUni-zertifizierter Schlafcoach für Babys, Klein- und Schulkinder. Seit vielen Jahren beschäftigt sie sich intensiv mit Schlaf- und Chronobiologie, begleitet Jungfamilien und bietet gezielte Trainings und Beratungen an. Im Gespräch erzählt sie von ihrem Weg in die Selbstständigkeit, wie ihr Arbeitsalltag als Coach aussieht und welche Strategien sie entwickelt hat, um Eltern nachhaltig zu unterstützen – und dabei gleichzeitig ihr eigenes Berufs- und Familienleben in Einklang zu bringen.

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Hallo, Astrid! Schön, dass Du heute zu Gast bist. Stell Dich am Anfang bitte einmal kurz vor.

Vielen Dank für die Einladung! Sehr gerne. Ich bin eigentlich über meine Kinder zu diesem Job gekommen. Mein ältester Sohn ist gerade gestern 18 geworden – also wirklich schon eine ganze Weile her. Seit etwa 16 Jahren beschäftige ich mich intensiv mit dem Thema: Ich habe viel dazu gelesen und bin immer tiefer hineingestolpert. Vor rund zehn Jahren habe ich dann den MedUni-Lehrgang begonnen und auch abgeschlossen. Seitdem begleite und unterstütze ich Eltern bei allen Themen rund ums Schlafen – sei es in der Neugeborenenzeit, wenn es um die Entwicklung der Schlafregulation geht, oder auch dann, wenn bereits Schlafschwierigkeiten bestehen. Ganz bunt gemischt.

Wenn Dich jemand in Deiner Schulzeit gefragt hätte, ob Du Dir vorstellen könntest, einmal diesen Beruf auszuüben – was hättest Du damals geantwortet?

Nein, das hätte ich mir wirklich nicht gedacht. Ich hätte mich damals wahrscheinlich in einer ganz anderen Richtung gesehen. Mein allererster Berufswunsch war, Gärtnerin zu werden, später wollte ich dann Schneiderin werden. Meine erste Ausbildung in der Schule lief auch in diese Richtung, bevor es dann eher in die betriebswirtschaftliche Schiene und schließlich in die Personalentwicklung ging.

Heute bin ich bei einem sehr schönen – manchmal auch herausfordernden – Thema gelandet, das unser Urwesen betrifft. In unserer modernen Welt lassen wir diese ursprünglichen Formen leider oft nicht mehr zu.

Wir haben alle relativ wenig Zeit zum Schlafen, und das geht sehr stark zu Lasten unserer Erholung.

Besonders bei Schulkindern sieht man das deutlich: Der Tag ist vollgepackt mit Aktivitäten, und Schlaf rutscht irgendwo ganz weit nach hinten – das ist wirklich schade.

Gab es ein Schlüsselerlebnis, das Dich besonders geprägt und dazu bewegt hat, in diesem Bereich mehr machen zu wollen?

Ja, tatsächlich gab es zwei prägende Themen. Zum einen hatte mein Erstgeborener damals sehr starke Schlafschwierigkeiten – das war gerade in der Zeit, als ich mit meinem zweiten Kind schwanger war. Mein ältester Sohn war etwa eineinhalb Jahre alt, als die Probleme begonnen haben. Und als der Zweite dann auf die Welt kam, war es wirklich herausfordernd: Der Große war oft zwei bis drei Stunden in der Nacht wach, das Baby ebenfalls, und ich war mit der Situation oft auf mich allein gestellt. Das war sehr anstrengend – und so bin ich nach und nach in das Thema hineingekippt.

Ich habe begonnen, viel zu lesen, und ein guter Freund von mir, der damals Medizin studierte, meinte irgendwann nebenbei: „Da gibt’s ja schlafmedizinisch einige spannende Themen – schau dir das doch mal an.“ Er hat mir dann die erste Fachliteratur besorgt, und dabei habe ich gemerkt: Es gibt tatsächlich vieles, das wirklich weiterhelfen kann – aber das Wissen ist auf ganz viele verschiedene Bereiche verteilt. So bin ich tiefer hineingewachsen, zunächst aus eigenem Bedarf heraus. Es hat dann aber noch eine Weile gedauert, bis ich das Ganze auch wirklich professionell gemacht habe.

Nachdem die Leidenschaft geweckt war: Wie ging der Weg hin zum selbstständigen Coach weiter?

Das war ein eher langsamer Weg. Es war nicht so, dass ich mir eines Tages gedacht hätte: „Ich werde jetzt Coach.“ Vielmehr war es eine längere Phase der Ausbildung und Vorbereitung. Ich habe über mehrere Jahre hinweg viele Kongresse und Seminare besucht, bevor ich überhaupt die ersten Gespräche geführt habe. Begonnen habe ich dann mit dem Mütterstudio Tulln, wo ich meine ersten Vorträge und Workshops gehalten habe. Vor Corona lag mein Fokus stark auf diesen Workshops und Seminaren. Durch die Pandemie hat sich das aber verändert – seither hat sich meine Arbeit stärker in Richtung Einzeltrainings und individuelle Begleitungen entwickelt.

Am Anfang waren es vielleicht ein oder zwei Termine pro Woche, und mit der Zeit ist es schrittweise mehr geworden. Wichtig war mir dabei immer, auch für meine Kinder da sein zu können. Das hat durch die Selbstständigkeit sehr gut funktioniert, weil ich mir meine Zeit flexibel einteilen konnte. Ich glaube, das schätzen meine Kinder auch heute noch – dass ich von zu Hause aus arbeiten und gleichzeitig für sie da sein kann. Wenn man mich früher gefragt hat, was mein Beruf ist, habe ich oft gesagt: „Eigentlich bin ich hauptberuflich Mama.“ Mittlerweile würde ich sagen: „Ich bin beides – Coach und Mama„.

Adela: Als Selbstständige kommen ja noch viele andere Themen hinzu – nicht nur der fachliche Bereich, in dem man sich durch Ausbildungen, Lesen und Erfahrung schon gut eingearbeitet hat.

Wie ging es Dir als Selbstständige mit den Themen Steuern, Marketing oder Finanzen?

Ich habe mir relativ bald einen Steuerberater gesucht. Durch meine wirtschaftliche Ausbildung war mir schon bewusst, dass da einige Themen auf mich zukommen würden – davon habe ich sicher profitiert. Am Anfang habe ich noch mit Excel gearbeitet, um meine Klientinnen- und Patientenverwaltung zu organisieren. Das war allerdings recht mühsam. Als ich dann auf appointmed gestoßen bin, habe ich anfangs noch überlegt, ob ich das wirklich nutzen soll – aber im Nachhinein war das eine große Erleichterung. Es ist einfach angenehm, alles an einem Ort gebündelt zu haben.

Was das Thema Marketing betrifft: Das ist nicht wirklich „meins“. In meinem Bereich geht es ja um Familien, die sich oft in einer belastenden Situation befinden. Da passt klassisches Marketing für mich einfach nicht so gut – es geht ja nicht um ein Produkt, das man nach drei oder vier Terminen „verkauft“ und dann ist alles gut, sondern um einen Prozess, um echte Begleitung. Darum halte ich mich in diesem Bereich eher zurück.

Wie hast Du Deine ersten KlientInnen und Familien gefunden? Oder besser gesagt: Wie haben sie Dich gefunden?

Das hat sich eigentlich ganz natürlich über Mundpropaganda ergeben. Am Anfang habe ich ein paar Folder gestaltet und sie im Mütterstudio sowie bei KinderärztInnen ausgelegt. Dadurch hat sich langsam eine erste kleine Klientengruppe gebildet, und mit der Zeit wurden es dann nach und nach mehr. Gerade in meinem Bereich ist klassische Werbung aber ohnehin nicht das Wichtigste.

Es geht weniger darum, ein Produkt zu „verkaufen“, sondern vielmehr um Vertrauen und persönliche Weiterempfehlung – und das hat sich im Laufe der Zeit sehr schön entwickelt.

Wie kann man sich eine typische Woche bei Dir vorstellen? Wie bringst Du Beratungstermine, administrative Aufgaben und Privatleben unter einen Hut?

Meine Terminverwaltung läuft über ein eigenes Modul, weil ich ja auch in einer Kinderarztpraxis tätig und dort eingebunden bin. Dadurch habe ich manchmal parallele Abläufe, die ich administrieren muss. Ein fixer Bestandteil meines Alltags ist es, regelmäßig E-Mails und WhatsApp-Nachrichten zu beantworten, Termine zu vergeben oder Rückbestätigungen einzuholen. Einmal im Monat erledige ich dann über appointmed die Abrechnung – das funktioniert wirklich sehr gut. Ich schaue durch, ob alle Zahlungen eingelangt sind und was eventuell noch offen ist.

Die Datenerfassung passiert in der Regel direkt während der Gespräche, genauso wie die Rechnungserstellung und andere administrative Aufgaben. Für die Buchhaltung ziehe ich dann einfach die Umsatzlisten aus dem System und kann sie direkt an die Steuerberatung weitergeben. Die automatische Verknüpfung mit der Registrierkasse ist dabei eine große Erleichterung – da wird einem schon viel Arbeit abgenommen.

Ein weiterer wichtiger Teil meiner Arbeit ist die Dokumentation. Dazu gehören Schlafprotokolle oder zusätzliche Informationen, die ich zu den jeweiligen Familien hinterlege. Das lässt sich mit dem System sehr einfach und schnell erledigen, und ich kann die Daten direkt bei den jeweiligen KlientInnen abspeichern – das ist wirklich praktisch.

Nimmst Du Dir jeden Tag ein bisschen Zeit für administrative Aufgaben, oder hast Du fixe Tage, an denen Du das erledigst?

Montag ist bei uns meistens ein Familientag – das ist der einzige Tag, an dem mein Mann und ich beide zu Hause sind. Am Dienstag bin ich im Mütterstudio eingeteilt, Mittwoch ist vor allem für Online-Termine reserviert, und am Nachmittag mache ich dann ein bisschen Administration. Donnerstag ist mein Haupt-Administrations-Tag, und am Freitag bin ich immer in Wien in der Praxis.

So ist meine Woche grundsätzlich strukturiert, aber natürlich muss ich manchmal ein bisschen flexibel sein. Wenn zum Beispiel ein dringender Termin auf einen Donnerstag fällt, fahre ich auch dann ins Mütterstudio. Ich versuche, mich da gut nach den Familien zu richten – gerade wenn Geschwisterkinder oder PartnerInnen beim Termin dabei sein sollen, ist die Koordination oft etwas anspruchsvoller.

Siehst Du bessere Erfolge, je nachdem, ob Deine Beratungen vor Ort, online, als Hausbesuch oder in der Praxis stattfinden? Welches Medium eignet sich wofür am besten?

Bei ganz kleinen Babys – so von 0 bis etwa 5/6 Monaten – sind Face-to-Face-Termine oft hilfreicher. Man sieht dann Details, die online schwer erkennbar sind, zum Beispiel wie mit der Flasche umgegangen wird oder ob Milch rausläuft. Solche Beobachtungen lassen sich persönlich besser ansprechen und erklären.

Der generelle Inhalt eines Schlaf-Education-Gesprächs ist aber grundsätzlich derselbe, egal ob online oder vor Ort. Wichtig ist, dass die Eltern die Informationen verstehen und anwenden können – das sollte in beiden Settings gelingen.

Online ist ein sehr praktisches Tool, vor allem weil ich viele Familien aus Kärnten, Salzburg oder sogar aus Deutschland betreue.

Bei älteren Kindern mit Schlafproblemen macht es meist keinen großen Unterschied, ob das Gespräch online oder Face-to-Face stattfindet. Dann geht es vor allem um konkrete Schritte und Maßnahmen, die man gemeinsam durchgeht, damit sich das Schlafverhalten schrittweise verbessert.

Adela: Das Thema Schlaf – beziehungsweise Sleep Education – begegnet einem im Alltag ja nicht so häufig. Ich habe aber das Gefühl, dass die Awareness dafür langsam wächst, auch wenn sie noch nicht ganz da ist, wo sie sein könnte. Wie nimmst du das bei deinen KlientInnen wahr?

Geht es bei Deinen Beratungen meist um Grundlegendes oder kommen die Familien auch mit sehr speziellen Problemen zu Dir?

Das große Problem ist im Moment, dass es unglaublich viele unterschiedliche und teils gegensätzliche Informationen gibt. Gerade beim Thema Babyschlaf gibt es sehr viele verschiedene Vermittlungsansätze, die sich oft widersprechen. Dadurch sind viele Eltern hin- und hergerissen oder haben schon einen langen Weg hinter sich, auf dem sie vieles ausprobiert haben.

Oft werden dabei aber genau die drei oder vier grundlegenden Punkte, die wirklich entscheidend wären, gar nicht bedacht oder hinterfragt. Und genau deshalb passiert dann häufig auch keine nachhaltige Veränderung. Es ist also ein Bereich, in dem es Eltern aktuell wirklich nicht leicht gemacht wird – einfach, weil die Informationsflut so groß und unübersichtlich ist.

Wie siehst Du Deine Rolle als Coach? Hilfst Du Eltern dabei, sich selbst zu helfen, oder wie kann man sich eine Beratung bei Dir vorstellen?

Man kann es ein bisschen mit einer Stillberatung vergleichen: Dort geht es um Basiswissen rund ums Stillen, bei mir geht es um das Basiswissen rund ums Schlafen. Im Gespräch wird geklärt, was ein Kind à la longue für eine gesunde Schlafentwicklung braucht.

Dieses Wissen wird in der Regel im ersten 1,5-stündigen Gespräch vermittelt. Das ist am Anfang wirklich eine Menge Information – das Gespräch ist ziemlich vollgepackt. Deshalb gibt es danach noch ein Folgetelefonat, in dem die Eltern nachfragen können, was eventuell noch offen geblieben ist oder welche Themen sich seit dem Erstgespräch ergeben haben.

Danach ist der Verlauf unterschiedlich: Manche Familien benötigen einen weiteren Termin, online oder vor Ort, andere kommen gut alleine zurecht. Viele melden sich erst nach längerer Zeit wieder, etwa wenn sich der Mittagsschlaf verändert oder wegfällt und neue Fragen auftauchen.

Fällt Dir ein Feedback von Eltern ein, das besonders schön zeigt, wie wertvoll so eine Beratung ist?

„Wir haben es geschafft, dass es nachts viel ruhiger ist – und das hätten wir ohne dich nicht geschafft.“

Solche Rückmeldungen sind wirklich schöne Momente. Manche Eltern nennen es auch den „Gamechanger“. Man darf dabei nicht vergessen: Es geht nicht darum, ein Produkt zu liefern oder ein Erfolgsversprechen abzugeben, und dann ist es erledigt. Vielmehr ist die Beratung ein Hilfswerkzeug, das Schritt für Schritt in den Alltag der Familien integriert wird. Deshalb veröffentliche ich auch keine Feedbacks auf meiner Website, denn der Erfolg ist für jede Familie unterschiedlich.

Mir geht es vor allem darum, den Eltern zu vermitteln: Wie pflege ich den Schlaf meiner Kinder? Das ist eine Definition, die ich von Prof. Dr. Birgit Högl, der ehemaligen Präsidentin der World Sleep Society, übernommen habe. Schlaf ist ein wertvolles Gut, das im Alltag gut eingebettet werden sollte. Jede Familie ist anders, auch Geschwisterkinder unterscheiden sich oft stark. Deshalb kommt es auf individuelle Ansätze an: Schlafhygiene, die innere Uhr, Routinen – all das muss so angepasst werden, dass jedes Kind gut zur Ruhe kommt.

Welche Fähigkeiten oder Eigenschaften braucht man – abgesehen von der fachlichen Qualifikation –, um Deinen Beruf auszuüben?

Vor allem ist es wichtig, gut zuhören und sondieren zu können, welche Schwerpunkte in der Schlafedukation für die jeweilige Familie relevant sind. Nicht jede Familie braucht jedes Thema, jede hat ihre eigenen Prioritäten, und es geht darum, das zu erkennen, ohne zu werten.

Oft rutschen Eltern in schwierige Situationen und wissen nicht, wie sie allein da wieder herausfinden sollen. Da ist es besonders wertvoll, ihnen mit Wissen und Unterstützung zur Seite zu stehen. Ich glaube nicht, dass man dafür ganz spezielle persönliche Eigenschaften braucht – wichtiger ist die Freude daran, mit Eltern zu sprechen, gerade weil sie häufig in belastenden Situationen stecken.

Was bedeutet für Dich persönlich Erfolg?

Mit dieser Frage tue ich mich ehrlich gesagt ein bisschen schwer, weil mein Job kein „Hard-Fact“-Business ist. Mir geht es vor allem darum, dass die Eltern eine ruhigere Schlafsituation haben. Ich definiere Erfolg nicht daran, dass ein Kind perfekt durchschläft – das wäre für mich nie der Maßstab.

Eigentlich ist es der Erfolg der Eltern. Wenn sie erholsamere Nächte haben, sagen sie oft: „Das hätten wir ohne dich nicht geschafft.“ Ich gebe dabei nur Unterstützung, die Umsetzung machen sie selbst und es ist ihr Erfolg. Den Tagesrhythmus im Blick zu behalten, Einschlafhilfen anzupassen, dranzubleiben und gleichzeitig liebevoll für das Kind da zu sein, auch wenn eine Nacht mal nicht so gut war – das verlangt schon sehr viel Tun und Dranbleiben.

Ich mache meinen Job nicht primär, um Erfolg zu haben, sondern er ist inzwischen wirklich zu meiner Berufung geworden. Klingt vielleicht komisch, aber so empfinde ich es.

Wie wichtig ist Dir Networking bzw. der Austausch mit anderen FachkollegInnen?

Networking ist mir sehr wichtig, vor allem der Austausch mit anderen Fachgruppen wie Hebammen, StillberaterInnen oder LogopädInnen. Das schätze ich besonders an der Kinderarztpraxis Schumanngasse: Dort ist es möglich, Informationen weiterzugeben oder FachkollegInnen hinzuzuziehen, zum Beispiel die KinderärztInnen oder die HNO-ÄrztInnen, wenn es ums Schnarchen geht oder um das Ruhelager. Das ist über die Jahre gewachsen und wertvoll geworden. Für die ganz Kleinen funktioniert ein ähnlicher Austausch auch sehr gut über Mütterstudios.

Was tust Du für Deine Selbstfürsorge oder Schlafhygiene? Wie lädst Du Deine Batterien wieder auf?

Einmal in der Woche treibe ich Sport. Das ist nicht übertrieben viel, aber ich fahre auch hin und wieder mit dem Fahrrad. Außerdem verbringe ich viel Zeit im Garten – das gibt mir sehr viel Kraft. Besonders genieße ich es, mir eine Dreiviertelstunde bis Stunde Zeit zu nehmen, um ungestört nach dem gemeinsamen Essen mit meinen Kindern zu reden. Gerade im Teenageralter ist das gar nicht so leicht, aber ich genieße es sehr, wenn ich zwischen meinen drei großen Buben sitze und sehe, was für tolle Gespräche wir führen können.

Was die Schlafpflege/Schlafhygiene angeht, versuche ich, sehr pünktlich schlafen zu gehen. Mit meinen Söhnen bin ich dabei auch noch relativ streng, was ihnen nicht immer gefällt, aber es ist mir wichtig, dass der Schlaf ausreichend Zeit und Raum in unserem Tag hat.

Für die Kinder ist es nun mal nicht einfach, aus der Impulskontrolle heraus zu einer bestimmten Zeit das Handy auszuschalten.

Da begleite ich meine Söhne weiterhin, auch den Ältesten. Das gilt natürlich auch für mich selbst: Abends wird das Handy weggelegt und um 21.00 Uhr werden auch nicht noch einmal die E-Mails gecheckt – es ist dann wirklich aus.

Gibt es rückblickend etwas, das Du anders machen würdest, wenn Du die Möglichkeit dazu hättest?

Konkrete Punkte habe ich eigentlich nicht im Kopf. Ein bisschen gelassener zu sein, hätte mir vermutlich während der Corona-Zeit geholfen. Das war eine sehr herausfordernde Zeit – sowohl schulisch für die Kinder als auch beruflich durch die vielen Umstellungen. Rückblickend ist es für mich ein Learning, das Gott sei Dank mittlerweile abgehakt ist.

Wo kann man mehr über Dich und Deine Arbeit erfahren?

Ich habe eine Website: kinderschlaf.at. Dort gibt es viele Informationen rund um Schlafhygiene und Chronobiologie, um Eltern bereits vorab Hilfestellung zu geben und zu zeigen, was für einen gesunden Schlaf wichtig ist. Auch Schlafprotokolle, die man ausfüllen kann, stehen dort zur Verfügung.

Darüber hinaus biete ich Gespräche in der Kinderarztpraxis Schumanngasse an. Zusätzlich können Eltern mich im Mütterstudio Tulln treffen – besonders für junge Mütter ist die dortige Stillgruppe oder die Babycare-Gruppe eine sehr gute Möglichkeit, Unterstützung und Austausch zu bekommen.

Möchtest Du abschließend noch etwas loswerden, das ich vielleicht nicht gefragt habe, oder etwas, das Dir besonders am Herzen liegt?

Eigentlich möchte ich nur Danke sagen – für das tolle Interview und die Chance, ein bisschen von mir erzählen zu können. Ich bin außerdem sehr froh über die gute Zusammenarbeit mit appointmed. Besonders bei kurzfristigen Spezialanfragen, etwa wenn ich Hilfe brauche oder etwas nicht finde, ist es großartig, dass ich schnell Unterstützung bekomme. Auch die Möglichkeit, selbst Felder in den Bögen zu personalisieren, empfinde ich als sehr praktisch. Dafür möchte ich an dieser Stelle einfach einmal Danke sagen.

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